Wasserfrösche erobern unser Siedlungsgebiet
Als Gartenbesitzerin erfreue ich mich seit 13 Jahren am bunten Treiben in und an meinem Gartenteich. Nebst Erdkröten, Grasfröschen, Berg- und Fadenmolchen finde ich jedes Jahr auch Larven des Feuersalamanders im Schein der Taschenlampe. Zudem sind zahlreiche Libellen, Wasserläufer, Käfer und andere Insekten regelmässig zu beobachten. Vögel erscheinen regelmässig zum Baden und nachts fangen Fleder-mäuse Mücken über dem Wasser ab.
Nicht schlecht gestaunt und geseufzt habe ich jedoch, als ich vor einigen Tagen zum ersten Mal einen Wasserfrosch an meinem Teich quaken hörte. Vorbei also mit der Harmonie; die zahlreichen lauten Quaker aus dem Bally-Park in Schönenwerd erobern unser Siedlungsgebiet!
Als Amphibienbeauftragte des Kantons Solothurn bin ich nicht gerade glücklich über diese Entwicklung. Die einst einheimi-schen kleinen Wasserfrösche in der Schweiz haben vielerorts mit dem eingewanderten und invasiven Seefrosch hybridisiert (Wasserfroschkomplex) und verdrängen andere einheimische und selten gewordene Amphibienarten. Trotzdem sind und bleiben Wasserfrösche eine geschützte Art. Für viele andere Tierarten, zum Beispiel für den Graureiher und Störche sind sie zudem eine wichtige Nahrungsquelle.
Wasserfrösche quaken laut, nicht gerade lieblich und tun dies bei warmem Wetter tagsüber, abends und nachts. Deshalb machen sie sich im Siedlungsgebiet rasch unbeliebt und strapazieren Schlaf, Nerven und nachbarliche Beziehungen. Wer dies verhindern möchte, kann folgende präventive Massnahmen treffen:
- Entfernen von Seerosen, Schilf und Schlamm
- Wasseroberfläche mit Springbrunnen stören
- Beschatten des Gewässers
- Ufer ruderal gestalten, d.h. keine Sonnenplätze mit Deckung bieten. Auch die Umgebung des Teiches mit Bollensteinen/Kies ausstatten.
- Im Spätherbst den Wasserspiegel des Weihers absenken, evtl. ganz auspumpen und Schlamm entfernen. So kann die Überwinterung der Wasserfrösche im Teich verhindert werden.
In auswegslosen Situationen erteilt das Amt für Raumplanung, Abt. Natur und Landschaft, eine kantonale Ausnahme-bewilligung für das Abfangen der Wasserfrösche. Die Bewilligung ist gebührenfrei und gilt für ein Jahr. Eine vorgängige Beratung vor Ort durch die zuständige Amphibienbeauftragte des Kantons ist allerdings Pflicht. Die Eigentümer werden orientiert, wie sie die Frösche abfangen und wo sie freigelassen werden. Der Freilassungsort wird in der Bewilligung verbindlich festgehalten. Die Bewilligungsempfänger haben eine Statistik über die abgefangenen Wasserfrösche zu führen und diese bis Ende des Jahres dem Amt für Raumplanung abzugeben. Nur ausnahmsweise kann eine Amphibienfachperson kostenpflichtig durch den Eigentümer beauftragt werden, die Wasserfrösche aus seinem Teich abzufangen.
Ein Fangaktion ist sehr aufwändig und je nach Grösse des Teiches ist es nicht möglich, alle Tiere einzufangen. Zudem ist davon auszugehen, dass neue Tiere einwandern, sofern der Teich weiterhin für Wasserfrösche attraktiv ist. Präventive Massnahmen lohnen sich also auf jeden Fall!
Esther Schweizer, Amphibienbeauftragte Kt. SO, Vorstandsmitglied NVE
Wasserfrösche erobern unser Siedlungsgebiet
Als Gartenbesitzerin erfreue ich mich seit 13 Jahren am bunten Treiben in und an meinem Gartenteich. Nebst Erdkröten, Grasfröschen, Berg- und Fadenmolchen finde ich jedes Jahr auch Larven des Feuersalamanders im Schein der Taschenlampe. Zudem sind zahlreiche Libellen, Wasserläufer, Käfer und andere Insekten regelmässig zu beobachten. Vögel erscheinen regelmässig zum Baden und nachts fangen Fleder-mäuse Mücken über dem Wasser ab.
Nicht schlecht gestaunt und geseufzt habe ich jedoch, als ich vor einigen Tagen zum ersten Mal einen Wasserfrosch an meinem Teich quaken hörte. Vorbei also mit der Harmonie; die zahlreichen lauten Quaker aus dem Bally-Park in Schönenwerd erobern unser Siedlungsgebiet!
Als Amphibienbeauftragte des Kantons Solothurn bin ich nicht gerade glücklich über diese Entwicklung. Die einst einheimi-schen kleinen Wasserfrösche in der Schweiz haben vielerorts mit dem eingewanderten und invasiven Seefrosch hybridisiert (Wasserfroschkomplex) und verdrängen andere einheimische und selten gewordene Amphibienarten. Trotzdem sind und bleiben Wasserfrösche eine geschützte Art. Für viele andere Tierarten, zum Beispiel für den Graureiher und Störche sind sie zudem eine wichtige Nahrungsquelle.
Wasserfrösche quaken laut, nicht gerade lieblich und tun dies bei warmem Wetter tagsüber, abends und nachts. Deshalb machen sie sich im Siedlungsgebiet rasch unbeliebt und strapazieren Schlaf, Nerven und nachbarliche Beziehungen. Wer dies verhindern möchte, kann folgende präventive Massnahmen treffen:
- Entfernen von Seerosen, Schilf und Schlamm
- Wasseroberfläche mit Springbrunnen stören
- Beschatten des Gewässers
- Ufer ruderal gestalten, d.h. keine Sonnenplätze mit Deckung bieten. Auch die Umgebung des Teiches mit Bollensteinen/Kies ausstatten.
- Im Spätherbst den Wasserspiegel des Weihers absenken, evtl. ganz auspumpen und Schlamm entfernen. So kann die Überwinterung der Wasserfrösche im Teich verhindert werden.
In auswegslosen Situationen erteilt das Amt für Raumplanung, Abt. Natur und Landschaft, eine kantonale Ausnahme-bewilligung für das Abfangen der Wasserfrösche. Die Bewilligung ist gebührenfrei und gilt für ein Jahr. Eine vorgängige Beratung vor Ort durch die zuständige Amphibienbeauftragte des Kantons ist allerdings Pflicht. Die Eigentümer werden orientiert, wie sie die Frösche abfangen und wo sie freigelassen werden. Der Freilassungsort wird in der Bewilligung verbindlich festgehalten. Die Bewilligungsempfänger haben eine Statistik über die abgefangenen Wasserfrösche zu führen und diese bis Ende des Jahres dem Amt für Raumplanung abzugeben. Nur ausnahmsweise kann eine Amphibienfachperson kostenpflichtig durch den Eigentümer beauftragt werden, die Wasserfrösche aus seinem Teich abzufangen.
Ein Fangaktion ist sehr aufwändig und je nach Grösse des Teiches ist es nicht möglich, alle Tiere einzufangen. Zudem ist davon auszugehen, dass neue Tiere einwandern, sofern der Teich weiterhin für Wasserfrösche attraktiv ist. Präventive Massnahmen lohnen sich also auf jeden Fall!
Esther Schweizer, Amphibienbeauftragte Kt. SO, Vorstandsmitglied NVE